Ein Brief aus Kirgistan
Die Geschichte von Abdygany
Lieber Dr. Kamp,
ich heiße Abdygany und wurde am 26. Mai 1992 in einer Hochgebirgsregion Alai im Dorf Sary Mogol in der Kirgisischen Republik geboren. Wir waren sieben Kinder in einer Familie. Ich habe drei ältere, zwei jüngere Schwestern und einen jüngeren Bruder, den ich leider kürzlich verloren habe.
Aber ich versuche glücklich zu sein mit meinem Vater, meiner Mutter und meinen Lieblingsschwestern. Zudem habe ich geheiratet und einen einjährigen Sohn, wir lieben uns sehr. Auch habe ich ein Medizinstudium begonnen.
Am 19. September 2014, nach fünf Jahren als Student, beschloss ich, ein Taxi zu nehmen und meine Eltern zu besuchen. Es waren fünf Personen in einem Auto. Wir fuhren ungefähr vier Stunden. Es war spät am Nachmittag, als ich im Taxi einschlief. Danach kann ich mich an nichts mehr erinnern.
Als ich wieder aufwachte, war ich nicht im Taxi oder zu Hause, sondern auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Wir hatten mit dem Taxi einen schweren Autounfall. Erst nach 15 Tagen im Koma wachte ich wieder auf, konnte aber niemanden erkennen. Die Leute um mich herum sprachen etwas, was ich nicht hören und verstehen konnte. Ich weiß nicht wann, aber eines Tages erkannte ich zuerst meine Mutter und weinte. Ich fragte sie, was passiert war. Da bemerkte ich, dass sie etwas erzählte, aber ich es nicht verstehen konnte.
Erst später verstand ich, dass ich zwei Operationen an Kopf und Leber hatte. Ich erkenne wieder alles, auch mich selbst. Aber leider habe ich mein rechtes Auge und beide Ohren verloren, das heißt, ich habe mein Hörvermögen verloren. Ich war taub.
Wenn Sie sich erinnern, habe ich Ihnen über meine Situation geschrieben. Es waren nach vier langen Jahren im Jahr 2018 gute Leute wie Sie und Nicky, die mir geholfen haben, zur Operation nach Istanbul zu gehen. Mit viel Glück und großer Freude bin ich wieder zuhause, jetzt kann ich wieder hören. Die Ärzte haben mir ein Cochlea-Implantat in meinen Kopf gesetzt. Leider habe ich aber manchmal Kopfschmerzen.
Mein Medizinstudium an der Universität habe ich fortgesetzt und werde bald Kinderarzt.
Nach 4 Jahren waren meine Implantat alt. Vor kurzem haben Sie mir Zubehör geschickt, wofür ich Ihnen sehr dankbar bin.
Ich denke, Sie verstehen mich als HNO-Arzt besser. Ich brauche diese Geräte (Soundprozessoren) wirklich. Jetzt ist der Prozessor einer meiner Körperteile. Dank dessen kann ich wieder das Lachen meines Sohnes und die Sorgen meiner Patienten hören.
Daher freue ich mich sehr, dass selbstlose Menschen wie Sie bereit sind, zu helfen.
Ich kann meine Gefühle kaum ausdrücken, wie dankbar und glücklich ich bin. Wenn Sie Fragen haben, lassen Sie es mich bitte über Nicky wissen.
Mit freundlichen Grüßen,
Abdygany
(übersetzt von Nicky)
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